Im Geschäftsjahr 2023 standen wir trotz eines herausfordernden Umfelds, das von wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Unsicherheiten geprägt war, solide da. Das rasante Wachstum der vergangenen Jahre hat sich zwar verlangsamt, wir können dennoch einen leichten Zuwachs unserer Bilanzsumme um 0,2 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro ausweisen.
Die Nachfrage nach Krediten war 2023 deutlich verhaltener als in den Vorjahren. Preissteigerungen und die Zinsentwicklung sorgten dafür, dass der private Wohnungsbau erheblich eingebrochen ist. Deutlich zu spüren waren die Verzögerungen bei der Erstellung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien. Auch die Landwirtschaft zeigte sich vor dem Hintergrund unsicherer Rahmenbedingungen zurückhaltend für Investitionen. Insgesamt konnten wir im Kreditgeschäft ein Wachstum von 1,1 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro verzeichnen.
Mit steigenden Zinsen gewannen Einlagen für unsere Kundinnen und Kunden wieder mehr an Bedeutung. Insbesondere der Aktienmarkt und Fondsgeschäfte waren gefragt, was zu einem Wertpapierabsatz in Höhe von 237 Millionen Euro und zum Abschluss von 3.285 neuen Fondssparplänen führte.
Die Entwicklungen haben es uns erlaubt, uns auf unsere Kapitalstärke zu konzentrieren. Mit einer Eigenkapitalausstattung von 13,3 Prozent haben wir in Stabilität und die Stärke unserer Bank investiert.
Wir konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft mit Fokus auf unser Geschäftsgebiet. Wir kennen unsere Kundinnen und Kunden und lassen die Finger von fragwürdigen Geschäften. Wir setzen auf Kontinuität und eine regionale Ausrichtung. Das hat sich insbesondere vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs wieder als vernünftig und richtig erwiesen – wir handeln regional in einer stabilen ländlichen Wirtschaft.
Darauf vertrauen auch unsere Kundinnen, Kunden und Mitglieder. Insgesamt 872 Personen haben sich im vergangenen Jahr entschieden, Mitglied in unserer Genossenschaft zu werden und beweisen so Vertrauen in uns und in unser Geschäftsmodell.
Unser Beteiligungsmanagement generiert langfristig Erträge, die unabhängig vom Zins und Kundengeschäft sind und zum Gesamterfolg der Bank beitragen. Damit investieren wir in die Zukunftsfähigkeit und Ertragssicherheit unserer VR Bank Nord.
Wir sind im vergangenen Jahr Beteiligungen an drei weiteren Windkraftprojekten eingegangen, sodass wir mittlerweile 14 Windprojekte mit 42 drehenden Windenergieanlagen alleine oder gemeinsam mit Projektpartnern betreiben. 32 weitere Anlagen befinden sich im Bau, im Genehmigungsverfahren oder in der Planungsphase. Unsere bestehenden Windparks erzeugten 2023 rund 300 Millionen Kilowattstunden grünen, nachhaltigen Strom und versorgen damit 100.000 Haushalte.
Wir sind über verschiedene Gesellschaften an der Entwicklung von Wohnraum in Schleswig-Holstein beteiligt. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Erwerb von Bestandsimmobilien durch die Bank sowie dem Neubau von Objekten mit wohnwirtschaftlicher oder gewerblicher Nutzung. Darüber hinaus beteiligen wir uns an Gesellschaften zur Projektierung von Neubauten von Wohn- und Gewerbeimmobilien zur Erwirtschaftung von Verkaufserlösen.
2023 konnten wir Projekte auf Sylt, in Kappeln und in Jübek fertigstellen und in den Vertrieb geben. Dabei sind 31 neue Wohneinheiten und 14 Ferienwohnungen entstanden. Weiterhin im Bau befinden sich drei Projekte mit insgesamt 102 Wohneinheiten sowie einer Gewerbeeinheit in Kiel, Flensburg und Kappeln. Hier rechnen wir mit der Fertigstellung in den Jahren 2024 und 2025.